Bob Vylan nach Glastonbury-Stress von Festival-Line-ups gestrichen

Das Rap-Duo sorgte beim Glastonbury Festival für Aufsehen. Jetzt ziehen andere Festivals Konsequenzen.

Nachdem das Londoner Punk‑Rap‑Duo Bob Vylan mit ihrem Auftritt beim diesjährigen Glastonbury Festival für Kontroversen sorgten, weil sie unter anderem „Tod der IDF“ riefen, haben mehrere Festivals die Shows der Rapper abgesagt. Gemeint mit diesem Ausruf sind die israelischen Streitkräfte, die an den Militäraktionen in Gaza beteiligt sind.

Sowohl das Radar Festival in Manchester als auch das französische Kave Fest bestätigten inzwischen, dass Bob Vylan kurzfristig aus ihren Programmen entfernt wurden.

Konsequenzen für das Duo

Das Glastonbury Festival hatte den Slogan unmittelbar nach dem Konzert öffentlich verurteilt und ihn als antisemitisch eingestuft. Auch die „BBC“, die das Set live übertrug, sprach von „völlig inakzeptablen“ Äußerungen. In der Folge entzog die US‑Regierung dem Duo außerdem die bereits ausgestellten Visa für eine geplante Tour im Herbst. Auch die Booking‑Agentur UTA beendete ihre Zusammenarbeit mit der Gruppe.

Keine Auftritte in Manchester und Gisors

Das Radar Festival in Manchester teilte am Mittwoch (2. Juli) mit, Bob Vylan werden am bevorstehenden ersten Juli-Wochenende nicht beim Open Air auftreten. Eine ausführliche Begründung blieb zwar aus, doch die Entscheidung steht höchstwahrscheinlich im Zusammenhang mit besagtem Glastonbury‑Auftritt.

Um einiges deutlicher positionierte sich das Kave Fest in Gisors: Laut Veranstalter haben sowohl der Verwaltungsbezirk Eure als auch die Stadtverwaltung angekündigt, sich gegen den Auftritt der Band auszusprechen. Man sei dadurch gezwungen, das Booking von Bob Vylan rückgängig zu machen.

In einem Statement betonten die Kave‑Organisatoren, man unterstütze die Meinungsfreiheit aller Künstler:innen, verurteile jedoch jeden Akt von Krieg und Hass. Gleichzeitig bekundete das Team Solidarität mit den zivilen Opfern im Nahen Osten und kündigte an, zeitnah einen Ersatz für den freigewordenen Slot zu präsentieren.

Das sagen die Rapper dazu

Bob Vylan selbst verteidigen ihr Vorgehen weiterhin. In einem Video erklärte Sänger Bobbie Vylan, es sei niemals falsch, „ein Ende des Tötens Unschuldiger“ zu fordern. Zugleich betonte die Gruppe, sie stelle sich weder gegen Juden noch gegen Araber, sondern gegen eine „gewalttätige Militärmaschinerie“.

In einer aktuellen Instagram‑Story reagierten sie außerdem auf die Radar‑Absage mit den Worten: „Schweigen ist keine Option. Uns wird es gut gehen – die Menschen in Palästina leiden. Manchester, wir kommen zurück.“