Bad Bunny spielt kein Konzert in den USA – aus Sorge vor ICE

Die Einwanderungsbehörde könnte vor der Tür stehen: Bad Bunny macht auf seiner Welttour keinen Halt in den USA.

Dass Bad Bunny auf seiner kommenden Welttour keine Konzerte in den USA spielen wird, liegt ihm zufolge daran, dass er sich um Razzien der amerikanischen Einwanderungsbehörde ICE sorgt. Das Problem sei, dass ICE auf einmal vor seinem Konzert auftauchen könne, so der puertoricanische Künstler.

„F***ng ICE könnte vor meinem Konzert stehen“

„Es gab viele Gründe, warum ich nicht in den USA aufgetreten bin, und keiner davon hatte mit Hass zu tun – ich bin dort schon oft aufgetreten“, sagte er kürzlich in einem Interview mit „i-D“. „Alle [Auftritte] waren erfolgreich. Alle waren großartig. Ich habe es genossen, mit Latinos in Kontakt zu kommen, die in den USA leben.“ Menschen aus den USA könnten nach Puerto Rico kommen, um die kommenden Shows zu sehen, sagte er. Ebenso könnten Latinos und Puertoricaner aus den Vereinigten Staaten zu den Konzerten in Puerto Rico oder in anderen Ländern einreisen. „Aber es gab das Problem, dass f***ng ICE vor meinem Konzert stehen könnte. Das war etwas, worüber wir gesprochen haben und das uns sehr beunruhigt hat.“

Bad Bunny hatte bereits in der Vergangenheit das Vorgehen der Einwanderungsbehörde scharf kritisiert und sich gegen Donald Trump positioniert.

Tourstops in Lateinamerika, Europa und Asien

Bad Bunny wird nach Ende seiner aktuellen Residenz in Puerto Rico seine Welttour antreten. Sie führt ihn im November zunächst in die Dominikanische Republik, von dort in weitere Länder Lateinamerikas und schließlich nach Europa und Asien. Die Tour soll bis Sommer 2026 andauern, beinhaltet aber kein einziges Konzert in den USA.

Dort haben die Razzien und Festnahmen von Immigranten und Menschen lateinamerikanischen Hintergrundes in den vergangenen Monaten enorm zugenommen. US-Präsident Donald Trump war im Januar mit dem Versprechen ins Amt zurückgekehrt, mehr Einwanderer:innen ohne Aufenthaltsberechtigung abzuschieben. Das Vorgehen der Einwanderungsbehörde hat viel Kritik auf sich gezogen. Politischer Gegenwind kam unter anderem vom kalifornischen Gouverneur Gavin Newsom.

Oberster Gerichtshof: Hautfarbe und Akzent erlauben ICE hinreichenden Verdacht

Indessen entschied der Oberste Gerichtshof der USA unlängst, dass Hautfarbe, ethnische Zugehörigkeit oder das Sprechen von Spanisch oder Englisch mit Akzent als hinreichender Verdacht ausreichen, um ICE-Beamten Festnahmen und Razzien zu erlauben.

Wie das „Handelsblatt“ berichtet, drohen nach Los Angeles und der Hauptstadt Washington nun auch der Großstadt Chicago ein Militäreinsatz und verstärkte Razzien zur Festnahme von Migranten. Gegen den Widerstand der Stadtverwaltung und des Gouverneurs von Illinois verkündete das US-Heimatschutzministerium den Start der „Operation Midway Blitz“. Demnach soll sich der Einsatz gegen „kriminelle illegale Ausländer“ richten.