Staatsanwaltschaft Köln stellt Ermittlungen ein – Tod von Xatar bleibt ungeklärt
Xatars Tod: Ermittlungen sind abgeschlossen- Todesursache bleibt geheim.
Am 8. Mai 2025 fanden Ermittler:innen den Rapper Xatar (bürgerlich Giwar Hajabi, †43) tot in einer Wohnung in der Kölner Innenstadt. Seitdem untersucht die Staatsanwaltschaft Köln die Todesumstände, um ein mögliches Fremdverschulden auszuschließen. Nun liegt das Ergebnis vor: Die Ermittlungen sind beendet.
Kein Fremdverschulden
„Die Staatsanwaltschaft Köln hat die Ermittlungen zu den Todesumständen von Giwar Hajabi nach Auswertung des von ihr in Auftrag gegebenen chemisch-toxikologischen Gutachtens abgeschlossen“, erklärte Oberstaatsanwalt Ulrich Bremer gegenüber der „Bild“. „Es gibt keine Hinweise darauf, dass andere Personen den Tod des Künstlers schuldhaft verursacht haben.“
Was genau zum Tod führte, bleibt geheim. Aus Gründen des Persönlichkeitsschutzes von Xatar und seiner Angehörigen veröffentlicht die Staatsanwaltschaft keine weiteren Details. Schon die Obduktion und die Befragungen von Zeug:innen und Angehörigen hatten zuvor keine Anzeichen für ein Verbrechen geliefert. Das neue Gutachten bestätigt diesen Eindruck endgültig.
Musikkarriere und Goldraub
Xatar galt als einer der umstrittensten und einflussreichsten Rapper Deutschlands. 2008 erschien sein Debütalbum ALLES ODER NIX, das in der Deutschrap-Szene sofort Anklang fand. 2009 überfiel er mit Komplizen einen Werttransport bei Ludwigsburg. Die Bande erbeutete 120 Kilo Zahngold und Schmuck im Wert von 1,8 Millionen Euro, die Beute ist bis heute verschwunden. Nach seiner Flucht in den Irak nahm ihn der Geheimdienst fest, später verurteilte ein deutsches Gericht ihn zu acht Jahren Gefängnis.
Trotz seiner Vergangenheit begann Xatar im Gefängnis eine Musikkarriere. Sein Album NR. 415 nahm er 2012 in seiner Zelle mit einem Diktiergerät auf und schrieb die Texte dort selbst. Es war das erste Album in der deutschen Rapgeschichte, das komplett im Gefängnis entstanden ist.
Mit seinem Label „Alles oder Nix Records“ entdeckte er nach seiner Entlassung Künstler:innen wie Schwesta Ewa. Eno, Sero El Mero und Mero. Regisseur Fatih Akin verfilmte sein bewegtes Leben im Jahr 2022 unter dem Titel „Rheingold“, basierend auf Xatars Autobiografie „Alles oder Nix“. Xatar wurde dabei von Emilio Sakraya verkörpert.
In den vergangenen Jahren war es um den einst sehr erfolgreichen Musiker ruhiger geworden. 2024 musste sein Label „Alles oder Nix Records“ Insolvenz anmelden. Auch sein Immobilienprojekt „Goldmann Tower“ scheiterte. 2021 hatte Xatar einen Schlaganfall, bekam aber rechtzeitig Hilfe. Zuletzt soll er weiter an Musik gearbeitet haben, war aber nach Medienberichten auch privat insolvent.
Abschied und Vermächtnis
Der im Iran geborene Musiker, der in Bonn aufwuchs, hinterlässt seine Frau und fünf Kinder. Rund 1000 Menschen, darunter zahlreiche Weggefährt:innen aus der Rap-Szene, kamen zur Beisetzung auf den Bonner Nordfriedhof. Um sein Lebenswerk zu würdigen, organisieren Freunde und Partner am 7. Mai 2026 ein großes Gedenkkonzert in der Kölner Lanxess-Arena.


