Parcels

LOVED

Parcels/Because (VÖ: 12.9.)

Eine Sommerbrise im Haar, Salz in der Nase: Indie-Funk aus Berlin.

Parcels schweben wie eh und je über den Wolken. Vielschichtige Rhythmen, die sich langsam aber sicher aufbauen und die Melodie in ihr euphorisches Ziel treiben. Die Gitarren leicht, die Bassline unberechenbar, die vierstimmigen Gesangsharmonien luftig, windet sich der sonnige Indie-Funk gemächlich durch die Gehörgänge. Eine sanfte Sommerbrise im Haar, ein leichter Salzgeruch in der Nase.

Die klassische Parcels-Formel mag gleich geblieben sein, trotzdem haben sich die australischen Wahlberliner auf LOVED weiterentwickelt wie lange nicht mehr. Nach elf gemeinsamen Jahren, Auftritten an beiden CoachellaWochenenden und mit ersten Arena-Touren am Horizont fühlen sich Parcels nach eigener Aussage nicht mehr wie „the kids in the room learning as they go“.

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Eine Veränderung, die man hören kann. Der todtraurige Text des Trennungssongs „Yougotmefeeling“, bestückt mit der vielleicht fröhlichsten Melodie des ganzen Albums, hat fast etwas Komisches. „Everybodyelse“ transportiert die Schwere dessen, einsehen zu müssen, dass nicht jede:r etwas Besonderes sein kann, und „Safeandsound“ hält den:die Hörer:in in einem Gefühl von Machtlosigkeit gefangen, nur um dann alle unterdrückten Gefühle in einer explosiven Instrumentalpassage wieder aufkochen zu lassen. Auf LOVED sind die Parcels zu hören, die wir schon lange kennen und lieben. Nur mit einer neuen Gefühlstiefe, die man sich als Band erst erarbeiten muss.

Diese Review erschien zuerst im Musikexpress 10/2025.