King Princess

GIRL VIOLENCE

VMG/Partisan (VÖ: 12.9.)

Trotz-und-Trauer-Pop in Zeiten des emotionalen Wandels.

GIRL VIOLENCE ist eine Platte über Umbrüche. Nach einer kurzen Major-Karriere erscheint das dritte King-Princess-Album nun auf einem Indie-Label. Nach vielen Jahren in Los Angeles zog Mikaela Straus zurück in die Hood, in der sie geboren wurde und aufwuchs: Brooklyn, New York. Und eine Beziehung ging auch in die Brüche. Geprägt wird GIRL VIOLENCE von den mit diesen Ereignissen einhergehenden Gefühlen: Freiheit, Verletzlichkeit, Trotz, Trauer. Wie schon auf ihren ersten beiden Alben gelingt es Mikaela Straus, als King Princess aus diesem emotionalen Durcheinander charmante Popmusik zu machen.

Die ruhigen Stücke klingen nach verträumten Neo-R’n’B. Wird es lauter und schneller, zieht es King Princess in allerhand historische CollegeGenres. „Cry Cry Cry“ zum Beispiel kombiniert die Pop-Sensibilität der Go-Go’s mit Neunziger-Nostalgie.

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„Slow Down And Shut Up“ baut sich auf wie einer der Hits von Future Islands, bei „Get Your Heart Broken“ deutet King Princess ihre langjährige Liebe zu Grunge an – live covert sie „Black Hole Sun“ von Soundgarden, auf ihrem zweiten Album spielte Taylor Hawkins die letzte Session vor seinem Tod. Der beste Song auf GIRL VIOLENCE ist einer, bei dem alle diese Ideen zusammenfließen: „Jaime“ hat seifige Keyboards, zerrissene Vocals und eine unwiderstehliche Melodie.

Diese Review erschien zuerst im Musikexpress 10/2025.