Blood Orange

ESSEX HONEY

RCA/Sony (VÖ: 29.8.)

R’n’B-Vibes & Elliott Smith: Devonté Hynes leistet Trauerarbeit.

Als Mitglied der Test Icicles nahm Devonté Hynes den Dancepunk-Hype der Nullerjahre mit, mit Lightspeed Champion erfand er sich dann als eine Art britischer Conor Oberst wieder, um dann als Blood Orange mindestens zwei Alben zu schaffen, die mittlerweile als Millennial Classics gelten: CUPID DELUXE (2013) und FREETOWN SOUND (2016). Die dort zu hörende Mischung aus 80ies-Nostalgie, R’n’B und mit der Zeit immer wichtiger werdender Playlist-Kompabilität prägte den modernen Boutique-Indie-Sound nachhaltig und machte Hynes zu einem gefragten Produzenten (u.a. Solange und Kylie Minogue).

ESSEX HONEY nun entstand nach einem persönlichen Verlust, der Hynes an seine Kindheit in der titelgebenden Grafschaft im Londoner Osten denken ließ. Die spürbare Melancholie verliert sich trotz der zahlreichen berührenden Momente („The Field“) leider auch manchmal zwischen „was für ein Vibe“ und „vernachlässigbar“.

Youtube Placeholder

An dieser Stelle findest du Inhalte aus Youtube
Um mit Inhalten aus Sozialen Netzwerken zu interagieren oder diese darzustellen, brauchen wir deine Zustimmung.

Die Liste der Gastmusiker:innen (u.a. Caroline Polachek, Tirzah) ist beeindruckend, genauso wie der Detailreichtum: Wenn Lorde Elliott Smiths „Everything Means Nothing To Me“ zitiert, ist das natürlich ein Hinhörer, genauso wenn Hynes in Arthur-Russell-Manier Field Recordings, Cello, Akustikgitarre und Percussion zu einem stimmigen Ganzen zusammenfügt.

Diese Review erschien zuerst im Musikexpress 10/2025.