Ticket-Skandal um Taylor Swift: Reseller wegen Millionen-Deal verklagt
 
        Millionenprofite durch Fake-Accounts? Die FTC verklagt Key Investment Group wegen illegaler Ticket-Deals bei Taylor Swifts „The Eras Tour".
Die US-amerikanische Federal Trade Commission hat am Montag, den 18. August, Klage gegen das Reseller-Unternehmen Key Investment Group eingereicht. Es soll illegale Taktiken angewendet haben, um die Kaufbeschränkungen für absatzträchtige Großveranstaltungen zu umgehen und die Tickets zu deutlich höheren Preisen weiterzuverkaufen.
 
        Illegaler Ticketverkauf?
Die Federal Trade Commission (FTC) behauptet, dass das führende Unternehmen des Sekundärticketmarkts gegen den Better Online Ticket Sales (BOTS) Act verstoßen habe. Die Key Investment Group habe Hunderttausende von Tickets für Taylor Swifts „The Eras Tour“ und andere Großkonzerte erworben und diese mit einem Gewinn von mehreren Millionen Dollar weiterverkauft.
Laut Untersuchungen der FTC wurden Tausende gefälschte Ticketmaster-Konten angelegt, hunderte virtuelle und reale Kreditkarten und verschleierte IP-Adressen genutzt, um die Sicherheitsmechanismen auf dem Primärmarkt um Ticketmaster und Co. zu umgehen. „Vom 24. März 2023 bis zum 20. August 2023 kauften die Angeklagten zehn oder mehr Tickets für jedes der 38 Konzerte von Taylor Swift“, heißt es in einem offiziellen Statement der FTC.
„Um nur ein Beispiel für ein einziges Taylor-Swift-Konzert zu nennen: Die Angeklagten nutzten 49 verschiedene Konten, um 273 Tickets für das Taylor-Swift-Konzert am 25. März 2023 im Allegiant-Stadium in Las Vegas zu kaufen“, damit sind die Ticketkaufbeschränkungen von Ticketmaster erheblich überschritten worden – liegt die Maximalanzahl der Tickets schließlich bei vier Tickets pro Account. Für eine Bruce-Springsteen-Show im MetLife-Stadium im Jahr 2023 nutzte das Unternehmen nach Angaben der FTC ganze 277 verschiedene Konten, um sich über 1.500 Tickets zu sichern, mit denen sie einen Gesamtumsatz von 21.000 US-Dollar (18.000 Euro) erzielt habe.
Key Investment Group verteidigt sich
Ein Vertreter des Reseller-Unternehmens warf der FTC regulative Übergriffigkeit vor. Man warnte vor den Auswirkungen der Klage auf den Sekundärticketmarkt. Weiter heißt es in einem Statement laut „PR Newswire“: „Nach der Auslegung der FTC könnte jede:r, der mehr als vier Tickets kauft oder mehr als ein Konto nutzt, als Verstoß gegen Bundesrecht angesehen werden. Dieses Ergebnis ist nicht nur unlogisch, sondern absurd“. Die Key Investment Group versicherte, sich „energisch gegen dieses eindeutige Beispiel für regulatorische Übergriffigkeit“ zu wehren.
FTC-Vorsitzender Andrew N. Ferguson erklärte hingegen laut „Consequence“, die Klage sende eine klare Botschaft: Wiederverkäufer, die Kaufbeschränkungen systematisch umgehen, müssten mit Konsequenzen rechnen. Die Klage gilt als Teil einer größeren Regierungsinitiative, den Ticket-Zweitmarkt stärker zu regulieren und den fairen Zugang für Fans sicherzustellen.
 
                                             
                                                            


