Rodney Crowell

AIRLINE HIGHWAY

New West/Bertus (VÖ: 29.8.)

Ein Stapel Staffelstab-Songs des Americana-Altmeisters.

Hatte Crowell auf THE CHICAGO SESSIONS (2023) im Verbund mit Wilcos Jeff Tweedy als Produzenten die Herzen der Americana-Hörerschaft höher schlagen lassen, geht der 75-Jährige nun noch ein paar Generations-Verjüngungs-Schritte weiter: Tyler Bryant, der mit seiner Band The Shakedown und einem Southern-Hard-Rock-Sound gern mal das Vorprogramm von Kalibern wie AC/DC oder Guns N‘ Roses bestreitet, fungiert auf AIRLINE HIGHWAY als Produzent und Gelegenheits-Gitarrist und stellt Crowell mit Willie-Sohn Lukas Nelson, Larkin Poe oder Blackberry Smokes Charlie Starr eine Gesandtschaft der neuen Roots-Rock-Garde an die Seite.

Das Resultat ist ein Album, bei dem altersweise Schulterblicke sich mit juvenilem Momentum die Waage halten. Crowells lyrisches Talent („She‘s a wildwood flower in a red Corvette / Tanya Tucker meets Cate Blanchett“) ist nicht allein auf dem lieblichen „Sometime Thang“ evident, aber der Ex-Ehemann von Rosanne Cash und einstige musikalische Partner von Emmylou Harris wächst im Duett mit Ashley McBryde auf dem Road-Trip-trifft-Entliebens-Lied „Taking Flight“ fast über sein eigenes Erbe hinaus.

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Auch das beschwingte Cajun-Jugenderinnerungen von Lightnin’ Hopkins’ über Carl Perkins bis Gene Vincent schon im Songtitel transportierende „The Twenty-One Song Salute (In Memory of GG Shinn and Cléoma Falcon)“ weiß genauso zu gefallen wie der hymnische bis kritische humanitäre Hilferuf „Heaven Can You Help“.

Diese Review erschien zuerst im Musikexpress 09/25.