MGK
LOST AMERICANA
Interscope/Universal (VÖ: 8.8.)
Hoch die Hände, Wochenende! Erstsemester-College-Party-Rock.
Stellt euch mal bitte Folgendes vor: Ihr habt euch ein paar Mal mit euren neuen Nachbarn Fynn-Luca und Laura im Hausflur unterhalten, ihnen auch mal ein Tässchen Zucker geliehen und nun seid ihr zu Lauras 30. in den Familienschrebergarten eingeladen, wo zu Grillwürstchen Musik abgespielt wird, die weder Papi noch die beste Freundin Lea stört – rumms: MGK alias Maschine Gun Kelly. Der Tätowierte beschert uns zum x-ten Mal Beliebiges in pseudoaggressiv. Feierabendabgehrock, zu dem Bier und Teifkühltacos köstlich munden.
Wovon berichtet er auf LOST AMERICANA? Von Langeweile, von Fremdheit in USA, vom Fernweh („Vampire Diaries“). Dazu ertönt durchgehend ein Power-Schlagzeug, das sehr stark in den Vordergrund gemischt wurde, um den ungemein maskulinen Aspekt dieses Rock-Country-Route-66-Albums zu unterstreichen. Bei „Miss Sunshine“ fragt man sich, ob sich seit Crazy Towns „Butterfly“ von 1999 wirklich nichts getan haben sollte.
Bei „Orpheus“ zeigt MGK dann zum Schluss noch seine weiche Seite, bloß da hatte man ihn schon längst von der Bettkante geschubst. Das Album wurde erneut von Travis Barker produziert (Schlagzeuger bei Blink-182, Eheman von Kourtney Kardashian), was einiges erklärt. Ich fasse zusammen: Wer eine Mische aus Sum 41 und Avril Lavigne schätzt, dem
Diese Review erschien zuerst im Musikexpress 09/2025.



