Wacken 2025: So begeisterte BAP das Heavy-Metal-Publikum

BAP sorgte beim Wacken Open Air 2025 für eine Kölschrock-Premiere. Das gab es noch nie.

BAP – ein Bandname der im Line-Up des diesjährigen Wacken Open Air sicherlich das ein oder andere Kopfkratzen hervorrief. Neben Bands mit Namen wie Hellbutcher, Nailbomb oder Destruction wirkte der unschuldige Gruppenname der Kölschrocker, übersetzt „Papa“, doch etwas Fehl am Platz. Was die Formation um Frontmann Wolfgang Niedecken jedoch dann am Donnerstag (31. Juli) in das Infield rausschmetterte, beeidruckte augenscheinlich viele Fans auf ganzer Linie.

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„Et bliev nix, wie et wor“

Zum ersten Mal in der über 49-jährigen Bandgeschichte stand die Kölner Rockband auf dem Holy Ground – und beschallte die „Faster“‐Stage mit ihrem einstündigen Set. Pünktlich um 16:15 Uhr blies die Bläsersektion der Gruppe los. Mit „Drei Wünsch frei“ gab BAP ihr Wacken-Debüt. Es folgten mitreißende Stücke wie „Nemm mich met“, „Ne schöne Jrooß“, „Stell dir vüür“ und „Wahnsinn“. Die The-Troggs-Coverversion von „Wild Thing“ hatte BAP schon 1976 als erste Radiosingle zu einem breiten Publikum verholfen. Auf dem Wacken schwangen zur italienschen Ocarina-Tonflöte auch knapp 50 Jahre später viele Metalfans das Tanzbein.

Hits wie „Kristallnaach“, „Alexandra, nit nur do“ und „Verdamp lang her“ durften in der kurzen Spielzeit von einer Stunde nicht fehlen. Auch die Rock-n‘-Roll-Nummer „Waschsalon“ gab die perfekt eingespielte Band zum Besten. Die tausenden schwarzgekleideten Metalheads vor der Bühne winkten artig mit beiden Armen im Takt mit.

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Auch die Ballade fetzte auf Wacken

In einem WDR-Interview gab Wolfgang Niedecken zwei Wochen zurvor noch zur Wacken-Setlist bekannt: „Wir werden nicht unbedingt Balladen spielen. Wir werden schon ordentlich reinhalten!“ Gesagt, getan. Aber dennoch kündigte der 74-Jährige für die Zugabe ein ruhiges BAP-Stück an: „Jraaduss“ – geradeaus. Er widmete den Song seinen Freunden und Wacken-Gründern Thomas Jensen und Holger Hübner, die sich bei ihren Ideen niemals hätten reinquatschen lassen. Und selbst die Ballade fand Anklang bei der Hard-n‘-Heavy-Crowd. In einem beindruckend textsicheren Chor sang das Publikum zum Schluss den gesamten Refrain lautstark mit – natürlich „op Kölsch“.

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Die Einladung zu diesem Auftritt kam von Holger Hübner selbst, einem langjährigen Wegbegleiter Niedeckens, wie der Sänger dem WDR erzählte. Hübner hatte wohl schon öfter versucht, BAP nach Wacken zu locken. Und was nach einer Schnappsidee klingt, entpuppte sich als heimliches Highlight des Festivaldonnerstags. Et hätt noch immer joot jejange!