Nick Drake

THE MAKING OF FIVE LEAVES LEFT

Island/Universal (VÖ: 25.7.)

Folk und Kammer-Pop: Drakes Debüt als reichhaltig erweitertes Komplett-Paket.

Es ist eines dieser Alben, die nach der Erstveröffentlichung zunächst auf wenig Resonanz stießen und erst in späteren Jahren – in diesem Fall: nach Drakes tragischem, allzu frühem Ableben 1974 – als qualitativ hochwertig anerkannt wurden. FIVE LEAVES LEFT war Nick Drakes Debüt, das 1969 zurückhaltend inszenierten Brit-Folk mit geschmackvollem Kammer Pop und dezenter Psychedelic aufwertete. Wer introspektive Texte und eine tendenziell zartbittere Grundstimmung schätzt, konnte und kann damit zweifellos glücklich werden.

Noch erfreulicher ist allerdings, dass FIVE LEAVES LEFT zwar zeittypisch sensible Songwriterkunst transportiert, ohne dabei jedoch allzu vordergründig ins klebrig Besinnliche abzudriften. Sicherlich der Hauptgrund, warum das Album den „test of time“ besser bestanden hat als manch pastorales Folk-Statement jener Spät-Hippie-Jahre. Ein gutes, intelligentes Stück Musik also. Dass es ein epochales Meisterwerk war, wie einige Kritiker posthum behaupteten, ließ aber vor allem auf ein schlechtes Gewissen schließen, das ambitionierte Debütantenwerk einst so schnöde ignoriert zu haben.

Die ersten drei CDs/LPs der MAKING-OF-Version bieten Demo-Aufnahmen, recht erhellende Session-Outtakes und alternative Versionen, die ab 1968 entstanden sind, die vierte Scheibe enthält das originale Album. Ergänzt wird das Boxset durch ein illustriertes Buch mit kundigen Anmerkungen des Drake-Biografen Richard Morton-Jack.

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Diese Review erschien zuerst im Musikexpress 08/2025.