AJ Tracey
DON’T DIE BEFORE YOU’RE DEAD
Revenge/Supernature (VÖ: 13.6.)
UK-Rap, der Drill-Härte mit einem tiefen Blick in die Künstlerseele verbindet.
AJ Tracey zeigt auf DON’T DIE BEFORE YOU’RE DEAD, dass harte Drill-Beats und ehrliche Selbstreflexion kein Gegensatz sein müssen. Zwischen
druckvollen Bässen und knackigen Snare-Schlägen schweben melancholische Samples, die eine fast schon magische Atmosphäre schaffen – eine Welt zwischen rauem Straßenrap und verletzlicher Tiefe. Einerseits gehen Beats und Texte direkt unter die Haut, andererseits fühlt man sich in den Fängen eines Motivationsspeakers, mitgezogen und angetrieben.
Titel des Vortrags ist der Albumtitel: Lebe, bevor du stirbst! In „Third Time Lucky“ rappt der Brite: „Every time when I was scared I called my mum – but when your mum was scared, who you gonna call?“. Hintergrund ist die Krebserkrankung seiner Mutter.
Und wenn AJ Traceyr von Selbstzweifeln und der Familie erzählt, von der Suche nach einem Platz im Leben, dann korrespondieren diese schweren Themen mit schweren Bässen. Und in „Second Nature“ spricht er vom Konfikt zwischen Verkaufszahlen und Authentizität: „Can’t be a seller – I’m rather than that.“ Songs wie „West Life“ und „Outta Sight“ klingen wie ein Abschied und Liebeserklärung und ein innerer Monolog zugleich – roh, ehrlich und, ja, mit Herz. DON’T DIE BEFORE YOU’RE DEAD ist Rap im besten Sinne, der Spiegel der Seele eines Künstlers, der etwas zu sagen hat.
Welche Alben im Juni 2025 noch erschienen sind, erfahrt ihr über unsere monatliche Veröffentlichungsliste.


