Arcade Fire
PINK ELEPHANT
Columbia/Sony (VÖ: 9.5.)
Eine Rückkehr mit altbekanntem Indie-Rock und neuen Synths.
Denken Sie jetzt bloß nicht an einen pinken Elefanten! Arcade Fire waren nie die subtilste Band der Welt, und so lässt sich jeder Interpretationsansatz für den Albumtitel auch leicht auf die aktuelle Situation der Band beziehen. Zur Erinnerung: 2022 wurde Frontmann Win Butler von mehreren Personen sexuelles Fehlverhalten und Machtmissbrauch vorgeworfen. Alles einvernehmlich, ließ Butler über eine Krisenberaterin verlauten, und er sei halt in einer beschissenen Zeit gewesen, da passiert so was schon mal. Also dass man mit knapp volljährigen Fans schläft, zu denen ein massives Machtungleichgewicht besteht. Régine Chassagne, Mitgründerin der Band und Butlers Ehefrau, stand zu ihm, die Band spielte weiter.
Und jetzt der pinke Elefant: Soll er das Publikum davon abhalten, an die Vorwürfe zu denken? Mit einem mystischen Synth-Intro, das an Notfallsirenen erinnert, eröffnet die Band nun ihr siebtes Album, um dann in den Titelsong „Pink Elephant“ zu münden, ein nostalgisch-hoffnungsfrohes Stück mit den Chören und fast sakralen Soundwänden, wegen denen man sich einst in Arcade Fire verliebt hat. Alles nicht so schlimm!
Nach dem Nullpunkt geht es weiter! Auch Dancetracks wie „Circle Of Trust“ und aggressiver Krach wie „Alien Nation“. finden Platz, aber „Year Of The Snake“, ein programmatisches Stück über Wiedergeburt und Neuanfang, ist ein Duett zwischen einer fast flüsternden Chassagne und einem rufenden Butler. Ehe und künstlerische Kooperation stehen auf festen Füßen, möchten sie uns wohl sagen.
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