Σtella
ADAGIO
Sub Pop/Cargo (VÖ: 4.4.)
Ethno-Dream-Pop, der entspannt durch die Ägäis tuckert.
 
        Der Bossa Nova wurde vermutlich in verschiedenen Ecken der Welt kultiviert, aber sicher nicht in Griechenland. Gleichwohl eröffnet die Griechin Stella Chronopoulou ihr fünftes Album ADAGIO mit verspielter Bossa-Nova-Leichtigkeit aus der antik ploppenden Rhythmusmaschine und leitet so ihr Manifest der Langsamkeit ein: ein maximal entspanntes Album, das mit psychedelischen Gitarren, schillernden Keyboards und trippiger Percussion wie ein weltvergessener Kahn durch die Ägäis tuckert. Hier und da trägt einen die Bouzouki sanft zu Olivenbäumen, an denen der Blick sentimental entlang schlendert.
 
        Fünf Jahre war sie mit der Produktion beschäftigt, unterstützt wurde sie von Rafael Cohen, der sonst als Bassist bei !!! aka Chk Chk Chk und solo als Las Palabras tätig ist. Die beiden komprimierten ihre Zoom-Calls in ein Klangbild zwischen Ethno-Folk und Dream Pop voller Melancholie, die so wahrscheinlich nur Griech:innen können.
Mit „Ta vimata“ („Die Schritte“) und „Omarfo Mou“ („Mein Schöner“), den beiden einzigen Songs in ihrer Muttersprache, hätte sie touristische Sehnsüchte in griechischen Filmen der Sechzigerjahre ankurbeln können. Man fragt sich mitunter, ob es sich wirklich um ein Album des amerikanischen Indie-Labels Sub Pop oder doch um einen vergessenen Ethno-Pop-Schatz vom Flohmarkt am Stadtrand handelt. Schön, dass man solche Musik ganz unironisch machen kann.
Welche Alben im April 2025 noch erschienen sind, erfahrt ihr über unsere monatliche Veröffentlichungsliste.
 
                     
                     
                     
                     
                     
                         
                                                    



