Press Club
TO ALL THE ONES THAT I LOVE
Press Club/Cargo (VÖ: 2.5.)
Dem Punkrock aus Down Under tut die Entschleunigung sehr gut.
Kann es gut sein, wenn man seine Unmittelbarkeit verliert? Unbedingt, brüllt dieses Album. Press Club stürmten uns kurz vor Corona mit zwei an Genreklassikern wie Hüsker Dü geschulten, ruppigen Punkplatten entgegen. Schon auf ENDLESS MOTION (2022) öffneten sie sich ein Stück weit, jetzt haben sie noch einmal einen gehörigen Schritt nach vorne gemacht. Auf TO ALL THE ONES THAT I LOVE pendeln die Australier:innen zwischen ihren Punk-Wurzeln, US-Collegerock und im britischen Untergrund verwurzelten Popmelodien.
Die passen sehr gut in die Gegenwart, vielleicht auch, weil die Band, aber vor allem die Stimme von Frontfrau Natalie Foster nuancenreicher geworden ist. In Songs wie dem riffstarken „Tightrope“ oder „Wilt“ wird nach wie vor ordentlich rumgerumpelt, während „Staring At The Ceiling“ eine Power-Pop-Vignette ist, die beinahe an die GoGos erinnert.
Aber auch die Entschleunigung, die das Album in einigen Parts prägt und in ihrer Prägnanz neu ist, steht Press Club gut. Wenn der Bass in „Vacate“ so hübsch losdengelt wie in einem New-Order-Song oder Natalie Foster im eröffnenden „I Am Everything“ zu einer Gitarre ihre verschiedenen Zuschreibungen diskutiert, ist das tatsächlich die „goldmine“, von der sie singt.
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