Miya Folick
EROTICA VERONICA
Nettwerk (VÖ: 28.2.)
Die Songwriterin aus L.A. entdeckt den Indie-Poprock und erforscht die Schlammlochigkeit.
Nein, man kommt bei der Besprechung dieser Platte natürlich kaum um das Cover herum. Miya Folick hangelt sich darauf in angesauter weißer Baumwollunterwäsche an einem finsteren Schlammloch entlang, was hier weniger als Faible für Schlammbäder als vielmehr sinnbildlich dafür zu lesen ist, dass man als junger Mensch auch mal von Abgründen angezogen wird, in denen nicht nur die Gedanken schmutzig sind.
Aber wie es das Schlammloch in seiner Schlammlochigkeit zugleich andeutet: ganz natürliche Sache eigentlich. „We’re all filthy with desire“, singt Folick denn auch im herrlich hookigen „Prism Of Light“, womit sie auf jeden Fall einen Punkt hat. Und so ist EROTICA VERONICA gleichermaßen eine Platte, auf der die stimmlich Hochbegabte konsequent das Begehren umkreist, wie eine, auf der sie den Electro-Pop ihrer ersten beiden Alben weitestgehend hinter sich lässt.
Stattdessen hört man hier elf ebenso supergriffige wie emotional aufgeladene Songs zwischen smoothem Indie-Pop und tiefschürfendem Indie-Rock, die vor lauter Sehnen regelrecht zu vibrieren scheinen, und dabei mit Anleihen an Alanis-Morissette-Überschwang („La Da Da“) und Cranberries-Düsternis („Love Wants Me Dead“) ein Höchstmaß an Vitalität und Dringlichkeit versprühen. Toll!
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