Fenster zur Wall Street v. Merry Alpern :: Schlüsselloch
Es sind bizarre und verstörende, in ihrer ruppigen, ungefilterten Authentizität faszinierende Schlüssellochblicke, die sich uns hier eröffnen: Snapshots auf nacktes Fleisch und Crack-rauchende No-names, auf das ungeschminkte Freiergeschäft, auf New Yorker Brüste und Schwänze. Bilder also, die man kennt, wäre da nicht die aberwitzige Perspektive, aus der Merry Alpern in ihrem Bildband ‚Fenster zur Wall Street‘ (Scalo, 48.- DM) ihre Schwarzweiß-Polaroids heraus inszeniert: aus einem Fenster, das zur Wall Street zeigt. Im Fadenkreuz des immergleichen Fenstergitters regiert das pure Leben: emotionslos, schrill und monochrom. Alltag in New York also, lautlose Chronik des ganz normalen Wahnsinns.
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