Earth – Hex; Or Printing In The Infernal Method
Äh, auch wir haben Earth schon gehuldigt. In der Ausgabe April 2005, als in der Aufzählung Easy Listening: „Stadt, Land, Pop“ auffiel: Es gibt weit und breit keine größere Band als Earth. Und auch in der Zeitlupe zum Tod von Kurt Cobain im April 2004 war indirekt von Earth die Rede: Dylan Carlson, der Kopf dieser Band gewordenen Naturgewalt immer knapp vor Ausbruch, war nicht nur ein enger Freund von Kurt Cobain, er besorgte mit ihm auch die Waffe, mit der sich der Nirvana-Sänger eben dahin befördert hatte. Dylan Carlson ist aber eben auch ein, ja, nun, Musiker. Und Zeitlupe ist wiederum ein gutes Stichwort, mit dem man beginnen kann, sein Wirken zu beschreiben. Earth gelten quasi als Erfinder des Doom-Gitarrenrocks experimenteller bzw. eben äußerst konsequenter Bauart. An dem Granit, das sie in großen Klötzen wuchteten, meißelten später eifrig Bands von Mogwai bis Godspeed You! Black Emperor herum. Aber auch bei Earth selbst, einer Band, die sich inzwischen in dem Duo Carlson (Saiten) und Adrienne Davies (Schlaginstrumente) manifestiert hat, hat über die Jahre eine Differenzierung und Sondierung stattgefunden, so daß ein einzig monoton dröhnend seine Bahnen ziehender Meteorit wie Earth 2 [1993] im Vergleich zu Hex; Or Printing In The Infernal Method klingt wie eine Erinnerung in allmählicher Metamorphose zur dunklen Ahnung (von den Basictracks einer ambientösen, bösen Melvins-Platte). Mögen die Drogen andere, weichere, weniger geworden sein – Earth musizieren heute jedenfalls in gar nicht mehr so abstrakter, aber eher noch gewachsener Erhabenheit. Du darfst jetzt sogar Ambient Desert Music dazu sagen. VO: 19.9.
www.thronesanddommions.com
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