The The – Soul Mining/ Infected/ Mind Bomb/ Dusk

„Restored to reveal the full richness and complexitiy of the original recordings“. So steht es auf den schnieken Pappschubern, in denen die neu aufgelegten CDs stecken. Mixerlegende Howie Weinberg hat sich an die Arbeit gemacht und das Optimum herausgeholt. Wer über feine Ohren (und eine schweinsteure Stereoanlage] verfügt, darf sich also einreden, dass er im Vergleich mit den „alten“ Aufnahmen einen deutlichen Unterschied hört, alle anderen – wie auch der Rezensent ihres Vertrauens – bemerken vielleicht einen etwas „klareren“ Klang. Bei SOUL MINING (1983) (4) mit seinem oft arg artifiziellen Dancepop fällt das deutlich weniger ins Gewicht als beim Nachfolger INFECTED (1986) 4 ,wo Matt Johnson zum ersten Mal tief in die nebelverhangenen Gebiete des Alternative Pop vordrang und sich kritisch mit dem England der achtziger Jahre auseinandersetzte. Gleiches gilt für MIND BOMB (1989) (5) und DUSK [1993) (5),die Johnson auf dem Höhepunkt seiner Schaffenskraft zeigen. Mit Songs wie „Armageddon Days (Are Here Again)“ oder „Love Is Stronger Than Death“ schuf Johnson zeitlose Meisterwerke, die vordergründig lupenreinen Pop boten, hinter deren glatten Fassade sich aber immer wieder Abgründe auftaten. Für die drei letztgenannten Alben gilt deswegen heute immer noch die Gebrauchsanweisung, die auf TIME BOMB prangt: „To obtain maximum joy from this LP please play very loud, very late, very alone and with the lights turned down very low.“ Einziger Wermutstropfen: Es gibt keine Bonustracks. Im Gegenteil, bei SOUL MINING wurde mit „Perfect“ sogar ein Song gekappt.

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