Mudhoney – Tomorrow Hit Today

Zehn Jahre ist es her, da mauserte sich die Pop-Provinzstadt Seattle allmählich zur Musikmetropole. An vorderster Front mit dabei spielten Mudhoney, an denen dann der kommerzielle Grunge-Overkill der Jahre 1991 bis 1993 allerdings – bis auf einige Sympathiebekundungen – rasant vorbeizog. Und nun, ten years after? Kurt Cobain ist hin, der Soundgarden eingeebnet und Grunger-Bärtchen lösen bei ostdeutschen Fußballprofis stetig den beliebten Vokuhila-Look ab. Grunge ist tot, doch weil Mudhoney nicht gestorben sind, leben sie noch heute. Und lassen wie weiland im Summer Of’89 ihren zornigen Garagenpunk mit viel Zerre und Wah Wah vom Stapel. Derlei Wut tut gut, ist simpel und läßt sich vom amerikanischen Corporate Rock noch immer nicht vereinnahmen. Denn die „Fuck You“-Attitüde auf TOMORROW HIT TODAY läßt vermuten, daß Sänger Mark Arm lieber täglich mit Lebertran gurgelt, anstatt beim nächsten „Save The Whales“-Festival Arm in Arm mit Michael Stipe und Eddie Vedder Hymnen zur Rettung der Biosphäre anzustimmen. Und das ist korrekt.