Holly Johnson – Blast
 
        Zu Zeiten, in denen die technischen Reproduzierbarkeit von musikalischen Klängen Amok läuft, muß ein Solo-Album von einem wie Holly Johnson auf eine anheimelnde Art altertümlich klingen. „Relax“ und Frankie Goes To Hollywood setzten gültige Standards, aber der Sound wurde einfach so oft kopiert, daß ein exzellentes Stück wie Hollys „Love Train“ heute schon vom Start weg Schlager ist. Hollys Album stampft, fiedelt, röhrt wie zu „Relax“-Zeiten, schwüler, drückend heißer Tanzstoff haufenweise und gar nicht mal schlechte Songs, von denen der Starter „Atomic City“ einer der besten ist. Die rituellen, urbanen Kriegstänze der Dancefloor-Generation: Holly Johnsons auftrumpfend penetrantes Trompeten-Organ war immer das einzig Wahre diesseits von Soul und jenseits von Disco. BLAST, das Album, ist achtbar, nicht mehr, aber auch nicht weniger: Frankie ist angekommen im Land des nach allen Seiten hin ausgeglichenen Klimas.
 
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