Art Garfunkel – Watermark
 
        „Art Garfunkel Sings Jimmy Webb“ könnte der Untertitel dieser LP heißen, denn mit einer Ausnahme stammen alle zehn Songs aus dessen Feder. Vor gut zehn Jahren war Webb einer der gefragtesten Pop-Songschreiber der USA, er kassierte acht Grammy Awards und lieferte Hits für Glen Campbell („By The Time I Get To Phoenix“, „Wichita Lineman“, „Galveston“), den Filmschauspieler Richard Harris („Mac Arthur Park“) und die Vokalgruppe Fifth Dimension („Up Up and Away“). Webbs eigene sechs LPs fanden allerdings nur bei Kritikern und weniger beim zahlenden Publikum Anklang.
 
        Schon für sein erstes Solo-Album hatte Art Garfunkel zwei Webb-Kompositionen aufgenommen, von denen „All I Know“ ein Hit in den Staaten wurde. Ob „Watermark“ ebenfalls Hitsingles abwerfen wird, vermag ich nicht zu beurteilen. Die hier vorgestellte Art von Musik entspricht trotz der bei einem Künstler wie Art Garfunkel natürlich kaum verwunderlichen Liste erklassiger Begleitmusiker (Muscle Shoals Rhythm Section, Paul Desmond, Joe Farrell, David Crosby, Bill Payne unter anderem) nicht gerade meinem persönlichen Geschmack.
Professionell arrangierte, kunstvoll geschriebene Pop-Balladen zuhauf, mit einem Flair von Nachtclub angehaucht. Immerhin kann ich die Seite eins schon mal zum Frühstück auflegen, wo mir schrille Töne gar nicht angenehm sind und es hier wenigstens ein paar nette Melodien gibt („Crying In My Sleep“ und „Marionette“). Die vermisse ich allerdings auf der zweiten Seite völlig, einzig „Paper Chase“ hört sich ganz freundlich an.
 
                     
                     
                     
                     
                     
                        

