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9 Fakten über MOON SAFARI von Air

Was haben Stevie Wonder, Mike Mills und „Charlie’s Angels“ mit dem Debütalbum von Air zu tun? Hier erfahrt ihr es.

Am 16. Januar 1998 erschien das legendäre Debütalbum der französischen Gruppe Air. Es führte die damals grassierende Downtempo-/Space-und-Lounge-Pop-Welle zu einem neuen Höhepunkt.

1. Hoch im Kurs

Auf der Website „Acclaimed Music“, die Kritiker:innenwertungen weltweit auswertet und zusammenfasst, steht MOON SAFARI auf Platz 130 der 3.000 besten Alben aller Zeiten. Keine französische Band ist höher platziert.

2. Alles live

Ein großer Teil des französischen Publikums ging davon aus, dass es sich bei Air um einen DJ-/Producer-Act aus dem Umfeld von French House, Big Beat usw. handelt, wie Jean-Benoît Dunckel 2015 „stereogum.com“ erzählte – also mussten diese ganzen Retro-Sounds wohl Samples aus den 60ern und 70ern sein. Doch was war das – Air spielten live alles: live!

3. Wieso MOON SAFARI?

Um die Herkunft des Albumtitels ranken sich einige Theorien (zumal der Titel des Stummfilmklassikers „Le voyage dans la Lune“, zu dem sie 2012 einen Soundtrack lieferten, frei übersetzt das Gleiche bedeutet). Dunckel erzählte dem „Guardian“ später: „Ich habe Astrophysik studiert und mich mit Sternen, Planeten und Einsteins Relativitätstheorie beschäftigt. „Außerdem hatte ich Ray Bradburys ‚Die Mars-Chroniken‘ gelesen, darin gehen die Figuren auf eine Safari in die Vergangenheit, um Dinosaurier zu sehen. Ich mochte das Wort: ‚Safari‘.“

4. So wie Stevie Wonder

Ihr Equipment, darunter einige Synthesizer-Klassiker, kauften sich Air vor allem nach den Produktions-Credits der 70er-Jahre-Platten von Stevie Wonder zusammen: So wie er damals wollten sie klingen.

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5. Die französische Produktion

Obwohl sich Air von der einheimischen Pop-Geschichte abgrenzen wollten, war MOON SAFARI eine sehr französische Produktion – aufgenommen unter anderem im Studio „Gang“ in Paris, in dem schon Jean-Michel Jarre, France Gall und Iggy Pop gearbeitet hatten; mit Stéphane Briat (aka Alf) am Mischpult, der seit Anfang der 90er die Großen des Landes betreut: Cassius, Phoenix, Sébastien Tellier usw.

6. David Whitaker ist auch dabei

Die Streicher, eingespielt in den Abbey Road Studios, stammen von David Whitaker, der als Komponist, Dirigent und Arrangeur vieler Platten und einiger Soundtracks zeitlebens ein Fall für Credits-Nerds blieb. Sein großer Pop-Moment: Das Arrangement des Orchester-Remakes des Stones-Songs „The Last Time“ , aus dem The Verve später ihre „Bitter Sweet Symphony“ zusammenbastelten.

7. Der Frauen-Fokus

Frauen spielen zentrale Rollen auf MOON SAFARI. Bei „La Femme d’Argent“ soll es sich um eine Hommage an die kurz zuvor verunglückte Lady Diana handeln. „Kelly Watch The Stars“ verweist auf die laut Nicolas Godin „schönste Frau der Welt“: Jaclyn Smith, die Kelly aus „Charlie’s Angels“. Und ohne die Stimme von Beth Hirsch, die damals zufällig in der Nachbarschaft wohnte, (auf „All I Need“ und „You Make It Easy“ ) wohl kaum dieser Erfolg. Den hätte sie sich für ihre Solokarriere (drei Alben bis 2007) allerdings auch gewünscht.

8. Mike Mills lieferte

Filmemacher Mike Mills schuf das Artwork für Album und Singles, drehte alle Musikvideos und einen Tourfilm. Das Dankeschön von Air: das Stück „Mike Mills“ auf TALKIE WALKIE (2004).

9. Kreative Live-Umsetzung

Da Air für ihre Tour zu MOON SAFARI zu wenig eigene Musik zur Verfügung stand, coverten sie Musik aus dem Soundtrack für David Hamiltons Softsex-Schinken „Bilitis“ (1977).